Sei der Mensch.., den Du kaum wagst zu Träumen… / Blog

Es ist nicht leicht zu sagen, wer man ist. Noch schwieriger aber ist vielleicht die Frage: Wer möchte man eigentlich sein?

Ende Januar, vor etwa 14 Jahren, fotografierte ich etwas, das mich seither begleitet – als Hintergrundbild auf all meinen Macs, durch all die Jahre hindurch. An eine graue Betonwand hatte jemand einen Gedanken gesprüht, der mich bis heute nicht loslässt.

In den Jahren davor war bereits viel passiert. Und aus heutiger Sicht sollte noch weit mehr folgen. Nun sitze ich wieder hier – vor einem digitalen, weißen Blatt auf dem Bildschirm – und denke erneut über diese Worte nach.

Vor Kurzem habe ich etwas wieder aufgegriffen, das mich schon mehrfach begleitet hat: Kung Fu. Zum vierten Mal in den vergangenen zwei Jahrzehnten. In den früheren Anläufen war der Anfang immer geprägt von großem Ehrgeiz – vielleicht sogar zu großem.

Wird es dieses Mal anders? Bin ich diesmal bereit, wirklich dranzubleiben – jetzt, wo ich älter geworden bin?

Sechs Jahre sind seit meinem letzten Training vergangen. Jahre, in denen ich kaum Sport gemacht habe. Ein Neuanfang also? Jetzt oder nie – oder, wie Yoda es sagen würde: „Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“

Natürlich spüre ich die Jahre ohne Bewegung deutlich – mit 54 ist man einfach nicht mehr der, der Bäume ausreißt. Nach den ersten Trainingseinheiten folgte prompt Muskelkater, der mich noch einige Tage begleiten wird.

Doch zurück zum eigentlichen Gedanken: Seit 16 Jahren trägt mich der Wunsch, Kung Fu wirklich zu lernen und durchzuhalten. Nun ist die Zeit gekommen, es ernst zu nehmen – aber mit der vielleicht gewonnenen Weisheit von 54 Lebensjahren.

Der erste Meilenstein sind für mich zehn Trainingseinheiten. Ein Ziel, das ich fest im Blick habe. Zweimal die Woche, abends, werde ich mich auf den Weg machen – auch wenn das bedeutet, später heimzukommen und gemütliche Abende daheim gegen Bewegung einzutauschen.

„Sei der Mensch, den du kaum zu träumen wagst.“ Diese Aufgabe begleitet mich – eine lebenslange Reise. Ist es mit 54 Jahren zu spät für einen Neubeginn? Für mich nicht. Das Leben neu auszurichten, ihm eine positive Wendung zu geben, dafür ist es nie zu spät.

Und auch wenn das auf den ersten Blick wenig mit Fotografie zu tun hat – vielleicht doch? Denn „Kung Fu“ bedeutet wörtlich „harte Arbeit“ und beschreibt den Einsatz, der nötig ist, um eine Kunst zu meistern. Eine Haltung, ohne die auch in der Fotografie kein Meisterwerk entsteht.

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