Holistic KlimaTicket Tours / projekte
Man stelle ssich vor, man ist unterwegs. Nicht um einfach von A nach B zu kommen – das wäre zu einfach. Nein, man ist unterwegs nach dem holistischen Prinzip. Man folgt eine Weile jemandem, der aussieht, als wüsste er, wohin er will. Dann verliert man ihn aus den Augen, oder das Interesse, und hängt sich an jemand anderen. Und siehe da – irgendwo kommt man an.
Denn genau darum geht es bei den "Holistic KlimaTicket Tours" – einer leicht verrückten Art, mit dem KlimaTicket unterwegs zu sein. Es ist kein „Ich muss da jetzt hin“- Reisen. Es ist eher ein „Mal sehen, wo ich lande und warum ich dort hin sollte“ - Reisen.
Das KlimaTicket ist eingesteckt – was fehlt, ist der Plan. Und das ist auch gut so.
Fahrpläne? Sekundär.
Navigation? Überbewertet.
Zufall? Der Reiseleiter
Man steigt ein, weil gerade ein Bus, eine Bahn oder eine Bim da ist. Oder weil jemand Interessantes davor steht. Oder weil das Licht auf der Windschutzscheibe eine interessante Reflexion wirft. Man steigt dort aus, wo jemand anderes auch aussteigt. Man folgt dem Zufall, als sei er ein alter Freund, der nie ganz zuverlässig, aber immer unterhaltsam ist.
Oder aber – wenn man besonders mutig ist – würfelt man einfach.
Welche Linie? Welche Richtung? Wieviele Stationen?
Der Würfel entscheidet.
Holistisches Reisen ist „Planlosigkeit mit Methode“.
Es ist das Vertrauen darauf, dass der tiefere Sinn einer Reise oft erst beim dritten Umsteigen auftaucht – wenn man schon dachte, man sei längst angekommen. Es ist das sanfte Prinzip des Sich-Treiben-Lassens, ganz im Sinne von Dirk Gently, jenem Detektiv des Zufalls den sich Douglas Adams in seinen Geschichten ausgedacht hatte. Nicht jeder Umweg ist eine Irrfahrt, nicht jeder Zielort ein Ziel - aber das KlimaTicket ist ein Versprechen, denn das Abenteuer beginnt beim Einsteigen.
Einfachste analoge Kameras sind die idealen Reisebegleiter für die Holistic KlimaTicket Tours – nicht nur, weil sie technisch betrachtet irgendwo zwischen einem Joghurtbecher und einem Flaschenboden rangieren, sondern weil sie sich weigern, Perfektion auch nur im Ansatz ernst zu nehmen. Statt gestochen scharfer Megapixel liefern sie Bilder mit Unschärfen, Lichtlecks wie von interdimensionalen Hamstern verursacht und gelegentliche Überraschungen, als hätte das Universum persönlich auf den Auslöser gedrückt.
Keine Kontrolle – nur das tiefe Vertrauen, dass das Bild irgendwie schon werden wird. Von der Plastik-Holga bis zur rückenschädigenden Pentacon 6 ist alles erlaubt – solange es keine Batterie, kein Display und keinen Hinweis darauf gib, ob man gerade versehentlich die menschliche Gegenwart oder den eigenen Daumen fotografiert.
Anstatt des douglaschem Handtuch geht einfach nur so eine Kamera mit, für alle Fälle halt - falls das Licht schreit „Hier musst Du fotografieren…“
Übrigens: Nur der Vollständigkeit halber, die 'Holistic KlimaTicket Touren' bedeuten keineswegs, dass ich jetzt plötzlich ins Reisebürogeschäft eingestiegen bin.
Nikolaus Leiretta ist kein gewöhnlicher Fotograf. Eher ein „fotografischer Holistiker“, der überzeugt ist, dass jedes Bild – wie das Universum selbst – mit anderen verbunden ist.
Eines Tages, während er in Lightroom Classic mit seinen farbigen Bildern arbeitete, erschien ihm das Universum persönlich – oder zumindest glaubte er das – und befahl ihm, nur noch Schwarzweißbilder zu machen. Diese „kosmische Direktive“ änderte nicht nur seine Arbeitsweise, sondern seine gesamte Sicht auf die Fotografie und eröffnete ihm andere Moitv-Dimensionen. Seitdem arbeitet Nikolaus ausschließlich in Schwarzweiß, überzeugt davon, dass das wahre Wesen eines Moments nur in den Nuancen von Licht und Schatten, irgendwo zwischen Schwarz und Weiss zu finden ist und es eben die Fotografie und halt auch die Farbfotografie gibt.
Nikolaus liebt es, seine Bilder nicht nur digital zu bearbeiten, sondern sie mit Hingabe und Ritual auf Papier zu bringen – nachbearbeitet im heimischen Dunkelzimmer, einem Ort, der für ihn wie die TARDIS wirkt. Für ihn ist das gedruckte Foto der letzte Schritt einer magischen Reise vom Lichtquant bis zur Ewigkeit auf Papier.
Neben der Suche nach den verborgenen Verbindungen zwischen Bildern, Momenten und Zeitreisen gibt Nikolaus sein Wissen leidenschaftlich weiter. In seinen Workshops kombiniert er Technik mit Philosophie, indem er Teilnehmer:Innen beibringt, nicht nur Fotos zu machen, sondern eigentlich Licht einzufangen - alles manchmal gewürzt mit einer Prise holistischer Logik.
Leider ist er nie mit einer Leica Monochrom anzutreffen, denn die kann er sich einfach nicht leisten. Er glaubt, dass jede Schwarzweissaufnahme hinter die Kulissien des Unversum blicken lässt und hat eine Vorliebe für das gedruckt Bild und printet wie andere Leute neuerdings in Österreich Pfandflaschen sammeln. Hin und wieder geht es ihm um ZEN, Meditation, Physik, StarTrek, StarWars und um fotografsiche Quantenverbindungen.
Im Rahmen seiner Holistic KlimaTicket Touren ist er auf der Suche nach dem Licht und versucht dabei immer Einstein im Bezug auf das, von diesem behauptete maximale Tempo der Lichtgewindigkeit zu widerlegen.
Wer meine fotografischen Wege und Gedanken unterstützen mag – sei es durch Interesse, Weitererzählen oder ein kleines Zeichen der Wertschätzung – dem gilt mein herzlicher Dank.