Endstation Zentralfriedhof
Gräber, Efeu und a bisserl Ewigkeit


09.11.25 08:15 - 17:00 Uhr - noch Plätze frei
30.11.25 08:15 - 17:00 Uhr - noch Plätze frei

08.01.26 | ab 19 Uhr Möglichkeit zur Online-Bildbesprechung der Teilnehmer:Innen


Kosten: € 135,-

Mindestens 1, maximal 4 Teilnehmer:Innen pro Termin.


Ort
Zentralfriedhof Wien


Inhalt
Der Wiener Zentralfriedhof ist net bloß a Ruhestätte. Er is a Stadt für sich, eine, in der die Lebenden auf Besuch kommen und die Verstorbenen schon längst ihr bleibendes Daheim gefunden haben. Spätestens im Spätherbst, wenn der Nebel zwischen die Kreuze zieht und die Luft schon das Kühle von der stillstehenden Zeit in sich trägt, entfaltet der Ort seine eigentliche Stimmung. Im Sommer mag er weitläufig und hell wirken – doch sein wahres Gesicht zeigt der Zentralfriedhof, wenn’s kalt wird und die Stille schwerer in der Luft hängt.

Die Wienerinnen und Wiener haben’s bekanntlich mit dem Tod. A bissl Ehrfurcht, a bissl Respekt – und immer mit einem Augenzwinkern. Dass der 71er direkt vor die Tore des Friedhofs führt, ist längst mehr als bloß eine Straßenbahnlinie: „Mit’m 71er fahren“ war früher so gut wie ein Synonym für die letzte Reise. Kaum woanders auf der Welt bringt man den letzten Weg so trocken, charmant und treffsicher auf den Punkt wie in Wien.

Seit fast 150 Jahren werden hier die Menschen begraben – und mittlerweile ruhen hinter den Mauern mehr Seelen als draußen in der ganzen Stadt leben. Man spaziert also durch eine Geschichte, die größer ist als das Heute, und doch so still da liegt, als wartete sie nur darauf, betrachtet zu werden. Für unseren Workshop ist diese Kulisse ein Geschenk: ein Ort, der sich nicht inszenieren muss, weil er in jeder Ecke Geschichten erzählt.

Wir nehmen uns Zeit. Zwei fotografische Einheiten laden ein, den Friedhof in Ruhe zu erkunden. Am Vormittag das erste Sehen, nach der Pause ein zweiter Blick – im Nachmittagslicht, das alles noch einmal in eine andere Stimmung taucht.

Besonderes Augenmerk gilt dem „Alten Israelitischen Friedhof“. Dort stehen prächtige Grüfte neben schlichten Steinen, vieles ist längst vom Zahn der Zeit gezeichnet. Das Grün hat sich seinen Platz zurückgeholt - Efeu, Bäume, Moose, sie alle sind hier Mitbewohner geworden. Ein Ort, der zeigt, dass auch der Verfall seine Schönheit hat.
Schwarzweiß-Fotografie passt wie die Faust aufs Aug’ zum Wiener Zentralfriedhof. In Schwarzweiß wirken die Bilder noch ein bissl zeitloser, fast so, als würde die Uhr dort eh ein wenig langsamer ticken. Der Alte Israelitische Friedhof schaut an manchen Ecken ein bisserl wüst aus, ein bisschen chaotisch, verwildert – und genau das macht ihn so interessant. Kaum ein Ort, wo Unordnung und Vergänglichkeit so schön zusammenpassen.

Die Bildkomposition – also wie man die Steine, Kreuze und Efeuranken zu einem stimmigen Bild zusammensetzt – ist ein zentraler Teil unserer gemeinsamen Zeit am Friedhof. Ich steh den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dabei mit Rat und Tat zur Seite, sowohl bei der Gestaltung als auch bei der Technik, und schau, dass jede Aufnahme ein kleines Stück Ewigkeit einfangen kann. Denn hier, zwischen Staub, Stein und Moos, lernt man, dass Zeit nicht nur vergeht – sie bleibt manchmal einfach stehen.

Den letzten Teil des Workshops bildet eine gemeinsame Bildbesprechung aller an den Terminen teilgenommenen Fotograf:Innen. Hierzu werden alle gebeten im Vorfeld maximal 12 ausgearbeitete Bilder für unsere Online-Bildbesprechung auszuwählen und vorzubereiten.



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© Herbert Koeppel