tauscher heinrich- sammlung - herbert koeppel

Tauscher Heinrich (1950 - 2020) / Fotografische Sammlung Herbert Koeppel


Die Fotografie begleitete Heinrich Tauscher, seit er denken konnte. Als Jugendlicher bekam er von seinem Vater eine alte Zeiss-Ikon – 4,6 x 6 cm, ein klappriges Ding, aber zuverlässig. Sie lehrte ihn das genaue Hinsehen, die Geduld, das technische Maßhalten. Er blieb der Kamera treu, auch wenn sich die Marken wechselten: von Canon zu Minolta, schließlich zu Nikon. Am Ende war es weniger die Marke als das Bild, das zählte.

Fotografie wurde zum Broterwerb während des Studiums, zum Beruf ohne Berufsbezeichnung. Makro- und Mikrofotografie bestimmten seinen Alltag – penibel, streng, sachlich.

Er hatte ein Auge für das Übersehene. Für das, was am Rand steht, unscheinbar – „Mauerblümchen“, wie er sagte. Wobei „klein“ bei ihm relativ war. Auch ein ganzes Haus konnte für ihn ein Detail sein. Fotografie war für ihn ein Rahmen, den man baut. Die Natur blieb sein Terrain. Ein Biologe durch und durch – „in der Wolle gefärbt bleibt in der Wolle gefärbt“. Später kam noch ein Faible für alte Architektur dazu, ein stilles Langzeitprojekt über Jahrzehnte hinweg.

Er veröffentlichte auch. Zum Beispiel den Kosmos-Naturführer "Unsere Heuschrecken".