2008-2021 / das wiener tierschutzhaus
Manchmal bleiben Erlebnisse, die man nicht vergisst. Bei mir war es ein fremder Hund. Ich war zufällig am richtigen Ort zur falschen Zeit. Ein Unfall, ein kurzer Moment – und doch dauerte er in Erinnerung ewig. Der Hund musste eingeschläfert werden. Es war traurig – und zugleich der Anfang von etwas Neuem.
2008 begann ich, das Tierschutzhaus Vösendorf fotografisch zu begleiten. Nicht aus Plan, sondern aus Bedürfnis. Ich wollte hinsehen, verstehen und zeigen, was dort Tag für Tag geschieht: Menschen, die Verantwortung übernehmen – mit allem, was dazu gehört.
Schnell wurde klar: Das Haus ist mehr als Hunde und Katzen. Hier leben Wildtiere, Exoten, sogenannte Nutztiere – Tiere, gestrandet, entsorgt oder einfach ohne Zuhause.
Einige meiner Arbeiten wurden bereits in Wien und später in der Tummelplatz Galerie Linz gezeigt.
Doch so sehr das Haus hilft, so sehr leidet es selbst. Die alten Gebäude stehen auf einstigem Raffineriegelände. Regen und Sonne lassen schwarze Blasen durch den Boden brodeln – als wollte die Vergangenheit wieder ans Licht.
Was das Tierschutzhaus leistet, ist groß. Was es bräuchte, ein Neubeginn auf sicherem Grund. Bis dahin aber kümmern sich die Menschen weiter, Tag für Tag.