2020 war das Jahr in dem viele Fotografen nicht reisen konnten. So mancher verzweifelte darüber dort bleiben zu müssen, wo er im Normalfall lebte. Bei nicht wenigen machte sich Frust und Langeweile breit, fanden sie denn nichts mehr, für das es sich lohnte den Auslöser zu betätigen.

Plötzlich entdecken manche, eher unfreiwillig und notgedrungen die Dinge vor der eigenen Haustür. Motive die man jahrelang einfach übersehen hatte wurden plötzlich interessant. Damals dachte ich mir „Na, da kommen ja manche sehr zeitig auf die Idee auch Motive in der eigenen, näheren Umgebung zu suchen“.

Dahinter.Land ist ein Projekt, das sich damit beschäftigt auf einer relativ kleinen Fläche, auf immer gleichen, ähnlichen Wegen die Augen nach Motiven offen zu halten. Nur dass ich dieses Projekt nicht erst während der vermeintlichen Mangel an Motiven im Jahr 2020 begonnen hatte, sondern bereits gute acht Jahre davor.

Anfangs hatte es den Namen „Taunleiten - Hinter dem Haus“. Doch die Wege, die Strecken die ich während der Jahre dabei bearbeitete waren eindeutig zu groß für den Zusatz „Hinter dem Haus“. In Wahrheit ist es in etwa ein Quadratkilometer, den ich dabei immer wieder abwanderte

Lange bevor es in Mode gekommen war, gezwungenermaßen die eigene Umgebung nach Motiven abzusuchen, stellte ich mir eine Aufgabe. Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich es über längeren Zeitraum schaffe in der immer gleichen Landschaft immer wieder neue, von mir noch nicht gesehene Motive zu finden.

Diese Landschaft sollte natürlich auch in der Umgebung liegen, in der ich wohnte. Vermeintlich epische Landschaften in weit entfernten Ländern zu finden ist ja eher leicht. Im oft Gesehenen aber Schönheit zu finden, ist da meiner Meinung nach schon mehr eine Aufgabe.

Dahinter.Land ist ein Projekt ohne Ende, eine immer wiederkehrende Herausforderung im Sehen und Entdecken.