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Traun-Donau Auen - 42 Fotografien / #1

Es gib viele Möglichkeit etwas zu fotografieren und noch viel, viel mehr Varianten, das Fotografierte dann auch in der Nachbearbeitung, sei es digital oder analog zu interpretieren. Meine Art die Dinge zu tun ist auf gar keinen Fall die einzige Art und Weise, sich mit der Fotografie und der Ausarbeitung von Bilder zu beschäftigen. Aber es ist ja meine Fotografie, mein Zugang und meine Art und Weise es zu tun.



Gerade am Anfang sind wir gerne der Versuchung unterlegen, es so zu machen wie andere Fotograf:Innen. Mit der Zeit findet man aber, wenn man dranbleibt irgendwie seinen eigenen Weg - zumindest früher oder später.

Aber es ist auch nicht unwichtig zuzuhören, was denn andere Fotografen:Innen, zu den eigenen Arbeiten zu sagen haben.

Von diesen Gedanken, Aussagen und Meinungen sollte man sich das Mitnehmen, dass zur eigenen Fotografie auch passt. Auch wenn vermeintlich wichtige, bekannte oder sogar berühmte Fotografen sich zu den eigenen Arbeiten äussern, so sollte man sich nur das mitnehmen was für die eigene Welt der Fotografie auch Sinn macht.

Selbstständig zu denken ist nicht nur in der Fotografie eine wichtige Sache.

Bei mir kommt es vor, dass ich etwas fotografiere aufgrund einer simplen Reaktion - es gefällt mir einfach. In solchen Momenten ist es auch besser zu fotografieren, anstatt allzu viel darüber nachzudenken.

Auch verlasse ich mich z.B. nicht gänzlich auf die Wettervorhersage. Nicht wenige Fotograf:Innen lassen oft vom Wetterbericht bestimmen, ob sie nun fotografisch tätig werden oder nicht. Überraschendes Wetter, bietet auch manchmal überraschende Möglichkeiten.

Nicht zu wissen, mit welchen Bild-Ergebnissen ich daheim ankommen werde, hat seit langem eine befreiende Wirkung auf mich. Somit hole ich mir das überraschende Element der analogen Fotografie etwas in die digitale Welt.

Ganz ehrlich, wenn ich alleine unterwegs bin, habe ich oft gar keine Vorstellung oder Ahnung davon, was ich überhaupt fotografieren möchte. Erst wenn ich es sehe, weiss ich es dann meist auch.

Vor vielen, vielen Jahren konnte ich mich des öfteren nicht entscheiden, wo ich den hingehen sollte um den Nachmittag in der Natur mit Fotografie zu verbringen. Daher fand ich mich damals oft nirgendwo draussen wieder, sondern war immer noch drinnen und daheim. Geht man nicht vor die Tür, wird es auch nichts mit dem Fotografieren.

Gerade im Rahmen von Workshops möchten Teilnehmer:innen immer wissen, bzw. die Bestätigung haben das es dort, wo wir hingehen schöne, gute und lohnenswerte Motive geben wird. Selbstverständlich suche ich im Vorfeld aufgrund eigener Erfahrungen potenziell interessante Stellen aus. Trotzdem ist das immer noch keine Garantie für lohnenswerte Aufnahmen.

Denn nicht nur die Lokation trägt zum Bilderfolg bei, sondern auch die Stimmung in der sich Fotograf:Innen dabei gerade befinden.

42 Fotografien
Diese Serie ist für mich eine Auseinandersetzung mit zunächst 42 Bildern. Diese wurden alle in den letzten Jahren von mir Gebiet der Traun-Donau Auen aufgenommen. Neben jeweils einem Bild gibt es auch Text, der im Zusammenhang zu diesem Bild steht.

Die Mehrzahl derjenigen, die Bilder machen tun das eigentlich nicht für die Schublade. Feedback zu den eigenen Fotografien ist immer eine gesunde Sache um sich Weiterzuentwickeln. Daher würde es mich doch auch sehr interessieren, was euch in der nächsten Zeit bei dem einen oder anderem Bild aus den 42 Fotografien so durch den Kopf geht.

Also, wenn dem so ist, schreibt mir doch einfach in den Kommentaren zu jeweiligen Blog-Beitrag eure Gedanken. Gerne könnt ihr mir diese auch per eMail zukommen lassen.

#01 - Rain | No.: D342 / 2018
Im Rahmen eines Workshop in den Traun-Donau Auen hatte der Wetterbericht am Abend davor, nichts Gutes für den kommenden Morgen vorhergesagt. Schliesslich veranlasste der Regen am frühen Morgen einige Stunden später, Teilnehmer:Innen die Morgen-Session auszulassen und erst wieder am Vormittag bei mir im Atelier am Heuboden zusammenzukommen.

Karin eine Teilnehmerin und ich gingen aber trotz Regen am frühen Morgen in die Au. Ende Juli waren die morgendlichen Temperaturen nicht unangenehm - lediglich ziemlich feucht und nass war es.

Nachdem wir einige Zeit lang in der Au unterwegs waren, kamen wir an eine Stelle direkt am Wasser an. Dort lege ich selbst immer gerne einen Stop ein. Am Ufer steht ein ausladender Baum. Seine Äste und Blätter schirmten uns ganz gut gegen den mittlerweile stärker gewordenen Regen ab.

Im Gegensatz zum Rest der Au, hätte man es überspitzt formuliert durchaus als trockenes Plätzchen bezeichnen können.

Durch den starken Regen tat sich für mich die Chance zu einem Bild auf, die ich in dieser Form bis heute eigentlich nicht mehr wieder erlebt habe. Wind, Regen, die Lokation und auch ich selbst spielten dabei zufällig gut zusammen. Dadurch entstand dieses, für meine Fotografie bis heute einzigartige Bild.

Sehr oft bin ich seitdem gefragt worden, ob es denn überhaupt eine Fotografie sein. Denn für viele hat es in der Anmutung viel mehr von einer Zeichnung als von einer Fotografie.

Mit 115mm Brennweite, nahezu offene Blende und ISO 800 hatte ich es trotz Stativ geschafft ein Bild zu machen, das so gut wie keine Detailschärfe besitzt, denn ich versuchte irgendwo in den Regen hinein zu fokussieren.

Auch wenn die SchwarzWeiss-Repräsentation am Display der dabei verwendeten m4/3 Olympus dann doch von meiner endgültigen Bild-Interpretation sehr stark abwich, so war mir bei der Bildkontrolle sofort klar, dass ich hier etwas für mich besonders eingefangen hatte.

Durch die anschliessende Nachbearbeitung konnte ich dann, das in der Aufnahme liegende Potenzial einer wunderschönen, zeichnerischen Anmutung herausarbeiten.

Seit diesem Moment habe ich immer wieder, bei unterschiedlichen Gelegenheiten während Regenwetter versucht, an anderen Orten fotografisch an diese Aufnahme anzuknüpfen.

Bis heute eigentlich vergeblich. Keine der in den Jahren danach von mir gemachten Regenaufnahmen reicht in der Qualität, an dieses Bild für mich heran.

So halte ich auch heute immer noch die Augen offen um Bilder mit ähnlicher zeichnerischer Anmutung im Regen einzufangen.

Alle Bilder der Serie 42 Fotografien aus den Traun-Donau Auen.

FRAGE AN DIE LESER:INNEN
Was hat es eigentlich mit der Zahl 42 auf sich? Warum gerade 42 Aufnahmen?
Diejenigen, die mir die richtige Antwort zuschicken, erhalten per Post ein klitzekleines Dankeschön zugeschickt.


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