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Taugl Abenteuer Woche

Vor kurzem fand meine heurige Taugl Abenteuer Woche im Herbst statt. Sieben Teilnehmer:Innen waren im Laufe der Tage der Abenteuer Woche mit mir dort unterwegs - alle waren dabei zum ersten Mal dort um zu fotografieren.



Mein erster Besuch liegt nun schon 16 Jahre zurück, aber das dieser damals etwas ganz besonders war, daran kann ich mich bis heute noch sehr lebhaft erinnern. Damals ist mir ziemlich schnell klar geworden, dass mich diese Landschaft sehr, sehr lange beschäftigen wird - und das tut sie bis heute.

Workshop-Wochen bei denen die Teilnehmer.Innen solange mitmachen können wie sie möchten, hatte ich im Laufe der Jahre schön des öfteren. Es bietet den Ihren mehr Freiheit bei der Gestaltung ihrer Zeit, denn sie können ja selbst bestimmen wie lange und wann sie mitmachen möchten. Während so einer Woche gibt es dabei für mich auch immer Zeiten, bei denen ich für mich selbst - also alleine - wieder einen neuen Blick auf diese Landschaft werfen kann.

Angesicht meiner doch sehr häufigen Besuche dort, ist der eine oder andere Fotograf bzw. Fotograf des öfteren mehr als verwundert darüber. In deren Augen spiegelt sich dann doch an und ab die Frage wieder, ob man nach insgesamt 184 Tagen an der Taugl nicht schon alles gesehen hätte.

Darauf kann ich nur mit einem eindeutigen Ja, aber auch mit einem sehr entschiedenen Nein antworten. Ohne mich dabei aus dem Fenster zu lehnen, kann ich mit Sicherheit behaupten dass ich quasi jeden Zentimeter an der Taugl und an sämtlichen begehbaren Seitenbächen im Laufe der Zeit erkundet habe. So betrachtet habe ich natürlich schon alles dort gesehen.

Aber alles gesehen zu haben, bedeutet keinesfalls im fotografischen Sinne alles auch wirklich gesehen zu haben. Alltägliches Sehen und der fotografische Blick auf etwas unterscheidet sich doch sehr.

Fotografisch betrachtet empfinde ich die Motivwelt als an der Taugl eher als unendlich. Das liegt aber auch daran, dass ich meine eigene Fotografie seit meinem ersten Besuch dort vor 16 Jahr auch sehr verändert hat. War es Anfang die schiere Begeisterung für eine mir völlig unbekannte Landschaft, so hat sich mein Blick im Laufe der Zeit darauf verändert. Seit geraumer Zeit faszinieren mich persönlich vor allem die Formen der dort sichtbar gewordenen Geologie.



Für viele ist ist diese Landschaft eher statisch - vor allem wenn man nur ein einziges Mal dort ist. Dabei gestalten Starkregen-Ereignisse und Schneeschmelzen dort in unregelmässigen Abstanden manche Plätze völlig um. An manchen stellen verschwinden Motive dann unter einer Unmenge von Schotter, an anderer Stelle treten neue Einblicke in die geologische Vergangenheit wieder ans Licht.

Die Landschaft an der Taugl und meine Fotografie haben gemeinsam, dass sie beide in den letzten 16 Jahren immer wieder größeren und kleineren Veränderungen unterworfen waren. Diese Kombination schafft es mir trotz meiner häufigen Besuch dort, immer wieder andere fotografische Möglichkeiten vor Augen zu führen.

Eine sehr wichtige Sache habe ich während meiner Zeit an der Taugl gelernt. Um für sich selbst aussagekräftige und gute Bilder zu machen ist es wichtig genau hinzuschauen und dabei weniger den Auslöser der Kamera in sportlicher Manier zu betätigen. Seit vielen Jahren mache ich dort nur mehr eine Aufnahme, wenn mich das Motiv beim Blick durch den Sucher auch wirklich überzeugt.

Das führt dazu, dass ich selbst während einer kompletten Woche nicht sehr viele Aufnahmen mache. Davon schafft es dann meist nur ein einstelliger Prozentsatz durch die Auswahl und Nachbearbeitung. Beim nachfolgenden Printen reduziert sich dann die Ausbeute auch oft noch um das eine oder andere Motiv.



Vielen mag eine Ausbeute von knapp 12 Bilder nach einer Woche gering oder gar zu wenig erscheinen. Aber in der Reduktion, beginnend bei der Aufnahme, über die Auswahl, bei der Nachbearbeitung und schlussendlich durch den Print liegt für mich die Kraft, zu guten und interessanten Bildern zu kommen. Dadurch entstehen Arbeiten die mir auch noch nach vielen Jahren gefallen und die für mich, meine damalige unmittelbare Reaktion darauf widerspiegeln.

Eine Woche mit Teilnehmer:Innen, bzw. einige Zeit dazwischen für die eigene Fotografie bringen viele Erlebnisse. Am Ende bleibt ein Konglomerat aus diesen Dingen und ein oder zwei händevoller guter Prints.

Hinweis: Wer bei der kommenden Taugl Abenteuer-Woche im Frühjahr 2025 mitmachen möchte, kann sich seit einiger Zeit bereits dazu anmelden. Informationen zu dieser Woche findet Ihr bei den Workshops.


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© Herbert Koeppel

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